Gebietsmanagement für Gänse als Grundlage für die Ausnahmeprüfung nach § 34 BNatSchG
In der Peripherie des Schutzgebietes, SPA 28 "Vorpommersche Boddenlandschaft und nördlicher Strelasund" (DE1542-401) waren Störungen der rastenden Vögel, insbesondere der hier in großer Zahl rastenden nordischen Gänse und Kraniche, durch den Ausbau der B96n auf Rügen im Abschnitt zwischen der Strelasundbrücke und Samtens nicht auszuschließen.
Im Rahmen der Erstellung der FFH-rechtlich erforderlichen Planungsunterlagen wurde ein (vorläufiges) Managementkonzept für das Vogelschutzgebiet (Teilbereiche auf Rügen) erstellt.
Zunächst wurde die Rastplatz-Kapazität der terrestrischen Habitate für die Zielarten im Vogelschutzgebiet auf Rügen auf Basis von Kartierungen und GIS-Modellierung untersucht. Es wurde fachlich ermittelt,
- welche Flächen im Vogelschutzgebiet für den dauerhaften Funktionserhalt besonders bedeutsam sind,
- welche Maßnahmen im Rahmen der Bewirtschaftung des Gebietes erforderlich sind,
- welche Maßnahmen zusätzlich getroffen werden müssen, um das Risiko nachteiliger Veränderungen des Vogelbestands infolge des Straßenbaus gering zu halten
- welches Risikomanagement zu treffen ist und
- auf welchen Flächen / in welchen Räumen Optionen für die Durchführung von Kohärenzmaßnahmen bestehen.
Die Herleitung und Begründung der Maßnahmen musste dabei neben den FFH-rechtlichen und ökologischen Anforderungen die vielfältigen Nutzungsansprüche an den Raum berücksichtigen. Dies wurde sicher gestellt, indem Landwirte und Jäger frühzeitig eingebunden wurden.
Auftraggeber:
DEGES Berlin
Planungszeitraum:
2009